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Bobath Kurs Pädiatrie und Bobath Grundkurs Erwachsene: Fortbildungen im IFEAS-Fortbildungszentrum Stadthagen –

beliebter Ausbildungsstandort mit international anerkannten Dozent*innen – Lernen in einzigartiger Atmosphäre!

Menschen mit neurologischen Erkrankungen oder Störungen bestmöglich mobilisieren: Das war die Idee, die dem bis heute maßgeblichen Bobath-Konzept zugrunde liegt. Das Verfahren wurde in den 1940er Jahren von der Physiotherapeutin Berta Bobath und ihrem Mann Dr. Karel Bobath, Neurologe und Kinderarzt, entwickelt. Bis heute gilt: Wer Menschen mit Störungen des zentralen Nervensystems behandeln möchte, muss Bonath kennen.  

Im IFEAS-Fortbildungszentrum in Stadthagen bieten wir interessierten Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten eine Bobath-Fortbildung für Kinder und Erwachsene Patienten an.

Aus guten Gründen spezialisiert Sie die Bobath-Fortbildung für die Behandlung von Erwachsenen oder Kindern

Entscheidend für den Erfolg einer Therapie ist, dass Patienten Anwendungen nach dem Bobath-Prinzip in ihren Alltag integrieren können. Hier stellen sich Kindern und Erwachsenen völlig unterschiedliche tägliche Herausforderungen.

Die zentrale Grundlage für die Differenzierung der Bobath – Fortbildungen in die Altersgruppen ist maßgeblich die Hirnreife. Dabei spielt eine entscheidende Rolle, ob das Gehirn sich noch im Wachstumsprozess befindet oder bereits die vollständige Hirnreife erreicht hat.

Berta und Karel Bobath entwickelten ihre Idee als offenes Konzept und nicht als starre Methode

Dass dieses Konzept nun schon fast 100 Jahre nach seiner Entwicklung immer noch up to date ist, hat damit zu tun, dass Berta und Karel Bobath stets betonten, dass die jeweils anzuwendenden Methoden immer mit den neuesten neurologischen Erkenntnissen übereinstimmen sollen und daher auch stetig angepasst werden müssen.

Berta und Karel Bobath entwickelten ihre Idee als offenes Konzept und nicht als starre Methode

Die Geschichte der beiden jüdischen Wissenschaftler ist spannend, tragisch und faszinierend zugleich. Beide wurden 1907 (Berta) bzw. 1906 in Berlin geboren. Berta emigrierte früh mit ihrem ersten Sohn nach England, wo sie sich der Behandlung spastischer Patienten widmete. Sie erkannte, dass Spastiken keine konstant bleibenden Phänomene sind, sondern dass sie durch bestimmte Lagerungen, Stellungen und Bewegungen der Patienten veränderten. Diese Entdeckung war grundlegend für die spätere Entwicklung des Bobath-Konzepts.

Karl (auch Karel Bobath) legte 1932 in seiner Heimatstadt Berlin das erste Staatsexamen ab, durfte ab 1933 als Jude in Deutschland unter nationalsozialistischer Herrschaft keine Examen mehr ablegen. So beendete er sein Studium als Neurologe und Kinderarzt in Prag und Brünn, musste schon bald wegen der Besetzung durch Deutschland wiederum fliehen. Auch seine Wahl fiel auf London, wo das Paar 1941 heiratete.

1951 gründeten sie dort das „Western Cerebral Palsy Center“, eine private Einrichtung zur Behandlung von Patienten mit zerebralen Bewegungsstörungen, an der bald schon erste Kurse und Ausbildungen stattfanden. Ihr Lebenswerk vollendeten sie 1984 mit der Gründung der „International Bobath Instructors Training Association“ (IBITA) mit Sitz in St. Gallen und Ablegern in den Niederlanden, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Beide starben im Jahr 1991 in London.

Das wohl Großartigste an dem Bobath-Konzept ist sein Optimismus. Bis dahin waren Menschen mit neurologischen Störungen – ganz gleich ob angeboren oder erworben (Schlaganfall, Unfall etc.) – eher ihrem Schicksal überlassen worden. Die Bobaths nahmen an, dass intakte Gehirnregionen die Funktionen übernehmen können, die die erkrankten nicht mehr leisten können. Denn das Gehirn lernt ein Leben lang.

Ein kleiner Auszug der IFEAS

Eine der Grundannahmen: Das menschliche Gehirn kann neurologische Störungen kompensieren

Weitere Annahme: Geschädigte Hirnregionen sind keine zerstörten Hirnregionen: Vielmehr ist die Verbindung zu ihnen unterbrochen und daraus folgerten sie, dass es gelingen müsste, diese Verknüpfungen wiederherzustellen. Auch aus diesem Grund wird bis heute bei allen Therapien nicht nur die intakte, sondern auch die geschädigte bzw. inaktive Körperpartie in den Übungen einbezogen.

Eine weitere große Stärke der Idee: Berta und Karel Bobath legten Wert darauf, sie als Konzept und nicht als Methode zu verstehen. Denn Methoden legen zum Beispiel Techniken und Übungen patientenübergreifend fest. Das Bobath-Konzept berücksichtigt dagegen stets die individuellen Gegebenheiten kleiner wie großer Patienten, wozu ihre jeweiligen Stärken, aber auch ihre Grenzen ins Blickfeld genommen werden.

Lernen Sie, wie Sie Befunde richtig erkennen und Übungen daraus ableiten

Bobath ist also nicht standardisiert. Das wiederum stellt besonders hohe Anforderungen an eine korrekte Befundung. Sie stellt in den Bobath-Fortbildungen am IFEAS-Fortbildungszentrum einen der wichtigsten Inhalte dar. Denn daraus folgt, welche praktischen Übungen die Fazilitation fördern. Der Begriff bezeichnet das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven, das natürliche Bewegungen unterstützt.

Profitieren Sie von einem klar strukturierten Programmablauf unserer Bobath-Ausbildung, der jedoch in jeder Phase Zeit und Raum für Ihre Anliegen und Fragen als angehende Bobath-Therapeuten lässt. Auch aus dem Grund einer hohen Intensität der Ausbildung ist die Zahl der Teilnehmer auf 24 begrenzt.

Die Bobath-Fortbildungen im IFEAS-Fortbildungszentrum sind international anerkannt

Der Bobath-Grundkurs im IFEAS-Fortbildungszentrum wird nach den Richtlinien der IBITA durchgeführt und mit einem entsprechenden Zertifikat abgeschlossen, das international anerkannt wird und sofort zur Abrechnung der Leistungen mit Krankenkassen berechtigt.

Der Grundkurs Bobath für Erwachsene umfasst durchgehend in Präsenz in Stadthagen

  • 15 Kurstage
  • mit 1 x 3 sowie 2 x 6 Kurstagen aufeinander folgend
  • verteilt auf etwa ein halbes Jahr
  • und 150 Unterrichtseinheiten.


Die Bobath-Fortbildung für Kinder (Pädiatrie) ist noch umfangreicher und beinhaltet

  • 5 Kursblöcke in 10 Wochen
  • mit 400 Unterrichtseinheiten.

Hier ist eine kleine Übersicht zu grundlegenden Inhalten Ihrer Ausbildung

Hier ist ein Blick auf die wichtigsten Inhalte:

  • Überblick über die Entstehung und Entwicklung des Bobath-Konzepts. Arbeitsprinzipien.
  • Theoretisches Wissen über den aktuellen Stand der Neurophysiologie und Neuroanatomie.
  • Motorisches Lernen.
  • Bewegungsanalyse der Patienten als Grundlage der Behandlung von Bewegungsstörungen.
  •  
  • Vertiefung der Erkenntnisse, Fähigkeiten zur Bewegungsanalyse.
  • Fazilitation der Patienten.
  • Demo durch die Kursleitung und Supervision der praktischen Arbeit
  • und viele andere mehr.

Die Bobath-Fortbildung Pädiatrie ist besonders intensiv. Der Beruf erfordert auch Fingerspitzengefühl

Bei der Bobath-Fortbildung Pädiatrie kommen aufgrund der Komplexität des Themas noch etliche Aspekte dazu. So geht es zum Beispiel um die Entwicklungsphasen von Heranwachsenden: Was muss das Kleinkind, das Kind oder der Teenager in welchem Alter können? Denn daraus erfolgt die Wahl geeigneter Behandlungen und Übungen, die altersgerecht sein sollen und junge Patienten keinesfalls überfordern dürfen. Das wäre kontraproduktiv für die Motivation, die allen bei dieser Behandlung Beteiligten und damit auch Eltern, pflegerischem und pädagogischem Personal viel abverlangt.

Das Wissen darum, wie weit ein Kind in seiner Entwicklung überhaupt aktuell sein kann, verschafft dem Therapeuten zugleich Selbstsicherheit und schützt davor, nicht angemessene Techniken und Übungen zu wählen. Junge Patienten sollen auf dem Weg zu besserer Mobilität durchaus manchmal gefordert, aber niemals überfordert werden.

Lernen Sie, wie Sie das komplette Umfeld des Patienten in die Therapie einbeziehen

Die Bobath-Fortbildung im IFEAS-Fortbildungszentrum soll Teilnehmer umfassend und ganzheitlich auf kommende Aufgaben vorbereiten. Daher ist es bei jeder Behandlung wichtig, das Umfeld eines Patienten immer in die Therapie einzubeziehen. Das Sich-bewegen nach dem Bobath-Konzept bedeutet mehr, als einmal pro Woche zum Therapeuten zu gehen.

Es beginnt für Patienten beim Aufstehen. Dann Waschen, Anziehen, Küchengeräte bedienen, Brot schneiden, Einkaufszettel schreiben, Verkehrsmittel nutzen, Einkaufen, Telefonieren und-und-und. Anders gesagt: Jede Bewegung im Tagesablauf ist Therapie. Angehörige und im Haushalt lebende Personen sollen über die Behandlung umfassend informiert werden und den Patienten wo immer möglich unterstützen und motivieren. Wir nennen diese Hilfe zur Selbsthilfe auch ADL-Training (activity for the daily living).

Bobath-Therapie kennt keine Schemata. Sie ist immer individuell

Was kann der junge oder ältere Patient? Wobei ist er leicht oder schwer beeinträchtigt und was kann es aktuell gar nicht mehr? Das Beobachten steht am Anfang und es erfordert vom Therapeuten eine wertfreie und nicht voreingenommene Beurteilung. Manches wird ihm/ihr von früheren Behandlungen bekannt vorkommen und doch wäre es ein Fehler, bestimmte Bewegungsübungen und -abläufe vom einen auf den anderen Patienten zu übertragen.  

Das Bobath-Konzept ist wie eine eigene Sprache, die der Therapeut erlernt, verfeinert und mit seiner persönlichen Note prägt. Es liegt auf der Hand, dass Erfahrung wie in vielen anderen Bereichen selbst gemacht werden muss und nicht erlernt werden kann. Regelmäßig bieten wir Refresher-Updates über 2 Kurstage an.

Freuen Sie sich auf Lernen und Üben im alten Niedersachsenhof inmitten der Natur

Stadthagen liegt etwa 50 Kilometer westlich von Hannover. Besonders zur Bobath-Fortbildung Pädiatrie begrüßen wir regelmäßig auch internationale Teilnehmer. Viele werden daher für die Tage im IFEAS-Fortbildungszentrum eine Unterkunft benötigen. Auf unserer Webseite haben wir eine Liste mit Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in der Nähe erstellt. Hier werden Sie bestimmt ein Quartier finden, das Ihnen gefällt. Viele liegen nur wenige Autominuten entfernt.

Mit unserem IFEAS Fortbildungszentrum und der Europäischen Akademie für Equine Seminare (hier ist der Link zur Organisation) haben wir in einem über 100 Jahre alten Niedersachsenhof eine wunderschöne Bildungsstätte gefunden und die alten Gemäuer hierfür renoviert. Sie lernen und üben in einer für solche Fortbildungen außergewöhnlichen Atmosphäre inmitten wunderschöner Natur. Genießen Sie bei uns auch ihre Pausen ungestört von Straßenlärm an der frischen Luft.

Hands-on und Hands-off im Bobath-Konzept: Ein ausgewogenes Zusammenspiel

Die Begriffe „Hands-on“ und „Hands-off“, die verschiedenen Ansätze in der Therapie beschreiben, spielen eine zentrale Rolle in der Bobath Therapie. Beide Vorgehensweisen ergänzen sich und tragen zur Förderung der Selbstständigkeit des Patienten bei.

Hands-on: Aktive Unterstützung durch den Therapeuten

Beim „Hands-on“-Ansatz setzt der Therapeut gezielt manuelle Techniken ein, um Bewegungen des Patienten zu erleichtern und zu unterstützen. Dies geschieht durch Impulsgabe, gezielte Begleitung der Bewegungsabläufe. Ziel ist es, physiologische Bewegungsmuster zu initiieren/ermöglichen, sodass diese dem Patienten vertraut und später übernommen werden.

Vorteile des Hands-on-Ansatzes:

  • Erleichtert die Bewegungsausführung
  • Gibt dem Patienten ein besseres Körpergefühl
  • Unterstützt die gezielte Aktivierung von Muskeln und unterstützt das ZNS
  • Reduziert Fehlhaltungen und kompensatorische Bewegungsmuster


Es muss im Blick behalten werden, dass der aktive Anteil des Patienten, seinen Möglichkeiten entsprechend
schrittweise erhöht wird: „zeige mir, es selbst zu tun!“

Hands-off: Förderung der Eigenaktivität

Beim Hands-on-Ansatz steht die Eigeninitiative des Patienten ohne fazilitierende therapeutische Unterstützung im Vordergrund. Dies fördert die Eigenaktivität, schult die Wahrnehmung und unterstützt das motorische Lernen durch eigene Erfahrungen.

Vorteile des Hands-off-Ansatzes:

  • Fördert die Selbstständigkeit
  • Unterstützt das eigenständige Problemlösen
  • Verbessert die Körperwahrnehmung
  • Reduziert die Abhängigkeit von therapeutischer Unterstützung

Die Balance zwischen Hands-on und Hands-off

Der therapeutische Erfolg im Bobath-Konzept hängt maßgeblich von der individuellen Anpassung an den Patienten ab. Je nach motorischen Fähigkeiten, Bewusstseinslage und Lernfortschritt wird die Balance zwischen Hands-on und Hands-off ständig angepasst.

Eine effektive Therapie beginnt oft mit mehr Hands-on, um Bewegungen anzubahnen und Sicherheit zu vermitteln. Mit zunehmendem Fortschritt wird schrittweise mehr Eigenaktivität gefördert, sodass Hands-off in den Vordergrund rückt. Diese schrittweise Anpassung ermöglicht dem Patienten, funktionelle Bewegungen zu erlernen und in den Alltag zu übertragen.